Du lässt dich vom Tierarzt mit deinen Pferden sozusagen Vollzeit begleiten?
A.H.: Ja, ich glaube tatsächlich, dass das immer mehr kommt und der richtige Weg ist, den Tierarzt mit ins Management des Pferdes einzubeziehen. Ich denke, dass man viele Sachen behandeln oder managen kann, bevor sie schlimm werden. Wenn man erst hinfährt, wenn »es komplett kaputt ist», hat der Tierarzt wenig Chancen. Der Trend, zumindest im höheren Sport, ist, dass das Pferd als Sportler gesehen wird. Und Sportler, egal ob Fußballer oder andere, sind in Betreuung. Sei es von Ärzten, Physiotherapeuten, Osteopathen etc. Daran orientiere ich mich. Meine Pferde haben öfter eine Physio-Behandlung als ich. Meiner Stute tut es gerade unheimlich gut. Alle 4 Wochen bekommt sie den Rücken massiert und das hilft ihr. Ich stehe daneben und denke: »Oh, mir tut auch alles weh» (lacht). Tatsächlich ist es so, dass ich mich gesundheitlich um meine Pferde besser kümmere als um mich. Die können eben nicht reden, und ich erwarte Leistung von ihnen. Ich möchte, dass sie »für mich funktionieren«. Da bin ich es ihnen schuldig, dass ich dafür sorge, dass sie es auch können und das geht nicht, wenn sie Schmerzen haben.